Ich liebe die blaue Stunde! Es ist die Zeit zwischen Tag und Nacht und Nacht und Tag.
Die Dämmerung…Wenn es noch nicht Nacht ist und man die Sonne nicht mehr oder noch nicht sehen kann, sondern nur Spuren ihrer Existenz in Form von Morgen-oder Abendröte.
Unzählige Male, an vielen Orten der Welt hat mich die Stimmung dieser blauen Stunde beim Verlassen des Etablissements, in dem ich die ganze Nacht durchgetanzt habe, empfangen.
Diese besondere Stimmung zwischen Tag und Nacht, wenn ich mich in der morgendlichen blauen Stunde auf den Heimweg gemacht habe.
Die Nachtschwärmer bei den Würschtlständen, die Menschen an den Straßenbahn Haltestellen oder in den U-Bahn Stationen. Die einen, so wie ich, auf dem Heimweg frühmorgens, die anderen bereits auf dem Weg in die Arbeit.
Es ist eine für mich magische Zeit, ob selber blau oder nicht, die Magie der blauen Stunde hat mich immer fasziniert.
In meinem früheren Leben bin ich oft zur blauen Stunde von Dienstreisen zurückgekehrt.
Es war immer ein wunderbares Gefühl, nach stundenlangen Flügen, in dieser Röhre eingepfercht mit hunderten Menschen ohne Frischluft dann endlich durch die offene Flugzeugtüre zu gehen und von dieser magischen Stimmung empfangen zu werden.
Auf der Heimfahrt dann wenig Verkehr auf meiner Spur auf der Autobahn, auf der anderen bereits der frühmorgendliche, regelmäßige Stau, mit all den Menschen, die sich gemeinsam den Regeln des Hamsterrades unterwerfen. Geteiltes Leid ist halbes Leid…(?)
Das galt nicht für mich, da ich mich ja auf dem Weg ins Bett befand. Und nach ein paar Stunden Schlaf den ganzen Tag bewusst und entspannt genießen konnte.
Während die anderen noch in ihren Hamsterrädern strampelten.
Während ich dann abends bereits die abendliche blaue Stunde genießen konnte, saßen die anderen wieder im Stau, diesmal dafür auf der anderen Spur der Autobahn als frühmorgens…ein bissl Abwechslung tut doch gut.
Zurück zur blauen Stunde, die es natürlich auch woanders in der Welt gibt.
Wenn ich eine Dienstreise in die westliche Hemisphäre antrat, zwang mich am Ziel der 6-9 stündige Jetlag sehr, sehr früh aus den Federn.
Während sich andere seufzend in ihren Betten hin und her rollten, da sie um 4h früh nichts mit sich oder sonst was anfangen konnten, nutzte ich diese Chance um auf dem Hotelbalkon oder einem Karibik Strand die blaue Stunde in diesem Teil der Welt genießen zu können.
Egal ob in der Karibik, in Wien oder Downunder, die blaue Stunde hat was Magisches an und für sich. Es ist auch die Zeit, wo ich das Gefühl habe, meiner Seele am nächsten zu sein, eine direkte und unverfälschte Verbindung zu ihr und somit zu meiner Essenz zu haben.
Hast auch Du eine Geschichte über „Deine“ blaue Stunde(n)? Dann schreib mir doch darüber….
Ein Buchtipp zum Thema „blaue Stunde“: ‚Blaue Stunden‘
„…..In ‚Blaue Stunden‘ erinnert Joan Didion sich an ihre Tochter Quintana, daran,wie es war, sie aufwachsen zu sehen und Abschied zu nehmen, als Quintana mit nur 39 Jahren starb. Eine sehr persönliche Bilanz der großen amerikanischen Autorin und ein ehrliches Buch über Tod und Vergänglichkeit, Erinnerung und Alter, über das, was wir verlieren, und das, was bleibt.“